Holpriger Start in die Langfahrt

Eigentlich wollten wir am 2.7. unsere Langfahrt starten. Es hatte bis dahin alles gut geklappt – vielleicht zu gut. Nach einer kleinen Abschiedsparty mit Familie und Freunden wollten wir am 5. Juli bei kräftigem Westwind nach Helgoland aufbrechen. Ich hatte zuvor noch Ölwechsel und Filterwechsel machen lassen, weil wir sowieso kurz in der Werft lagen. Vor dem Start der Maschine ziehe ich immer den Ölstab und kontrolliere die Maschine. Mir viel auf, dass viel zu viel Öl im Motor war. Ich hatte den Motorristen in Verdacht. Naja, abgepumpt aus der Ölwanne bis der Strich passte und los. Wir sind durch das Lüchter Loch bei heftigem Seegang und so auf Höhe von Helgoland schlug der Wassermelder bei den Batterien an. Kurz darauf der nächste Wassermelder mittschiffs. Ich bin runter und habe gesehen, dass viel Wasser in der Bilge war – Süßwasser. Nachdem ich ein paar Eimer rausbefördert hatte, habe ich nach der Ursache gesucht. Ein dummer Fehler! Wir haben die Druckwasserpumpe nicht wie üblich abgeschaltet und im Waschbecken in der Vorschifftoilette hatten wir einen 5 Liter-Kanister Wasser gelegt. Beim Stampfen in der Welle ist der Kanister hochgeschlagen und hat den Einhebelmischer geöffnet. Da die Seeventile selbstverständlich geschlossen waren, lief das Wasser ins Vorschiff. Es waren wohl um die 120 Liter aus dem Frischwassertank. Dann kam noch ein plötzlicher Winddreher um fast 20 Grad, der das Ankommen auf Helgoland erschwerte. Mit dem Kopf in der Bilge bei ca. 2 m Welle wurde mir im Magen mulmig und wir haben entschieden zurückzufahren, um das Schiff trocken zu legen. Als wir dann auf unserem Liegeplatz lagen, war schon wieder zu viel „Öl“ in der Maschine. Erst da habe ich gemerkt, dass ich kein Öl sondern Wasser abgepumpt hatte. Jetzt warten wir auf den Motorristen, der die Maschine untersuchen wird. Wenn wir Glück haben, ist es nur das Vakuumventil. Wir berichten, wie es weitergeht.

Schreibe einen Kommentar