Überführung von Faro in die Niederlande

Da wir unser Schiff verkaufen wollen, es aber in Portugal aufgrund der ORCA-Situation nicht oder nur sehr schwer zu verkaufen ist, habe ich es mit einem Mitsegler, den ich über die Crewbörse gefunden hatte, vom 23. Juli bis 14.08.2025 von Faro nach Sint Annaland in der Osterschelde überführt. Die im Sommer übliche Windrichtung an der iberischen Halbinsel von Nord nach Süd war für das Segeln nicht optimal. Das Azorenhoch saß fest und wir hatten aber auch viele Schwachwindphasen. Die Überführung begann in Portugal, dann Nordspanien, die französische Küste, die Kanalinsel Sark (britisches Königreich), Belgien und schließlich die Niederlande. Die Gesamtstrecke betrug ca. 1400 nm, 8 Häfen haben wir dabei angelaufen, 3 x geankert, 1 Tag Technikstopp, 214 Motorstunden und 8 bzw. 9 Nachtfahrten. Der Technikstopp wurde erforderlich, weil eine Dichtung in der Wasserpumpe etwas Wasser austropfen ließ. Die eigentlich erst 4 Jahre alte Wasserpumpe wurde demontiert und es wurden beide Dichtungen sowie die zwei Kugellager erneuert. Diese Arbeiten wurden in Figuera da Foz durchgeführt. Von da an war alles in bester Ordnung. ORCAS haben uns nicht besucht, dafür aber jede Menge Delphine und zweimal Wale. Auf der Biscaya haben wir ja die Route so gewählt, dass wir erst NNW in die Richtung der Großschifffahrt gesegelt sind. Zwar hoch am Wind aber immer auf die Prognose hin, dass wir Downwind erreichen. 

Dieser kam auch nach 24 Stunden und nahm uns sehr schön in einem Bogen mit, schlief dann aber ein. Danach haben wir das Ziel Brest angesteuert. Kurz vor Brest haben wir uns allerdings umentschieden und sind mit dem Strom gleich bis Roscoff durchgefahren. Proviant hatten wir genug an Bord. Der einzige Engpass war der Dieselbestand. Ich fahre gerne mit vollem Tank als auf den Rest. Das halten meine Nerven nicht aus. Durch den englischen Kanal war es wieder einmal eine tolle Fahrt. Der Strom hat uns schön mitgenommen. In der Spitze stand 16 kn über Grund auf dem Display. Die Insel Sark 8 (Deribble Bay) haben wir nur kurz angelaufen und der Anker fiel um 01:45 Uhr und um 5:45 Uhr Anker wieder auf in Richtung Cup de la Hague. Um in die Osterschelde zu kommen sind wir über die Westerschelde durch den Kanal gefahren. Die eigentliche Zufahrt in der Osterschelde hätte ich nur bei Niedrigwasser durchfahren können. Das wäre auch noch knapp, da die Brückenhöhe mit 17,7 m angegeben ist, unsere Durchfahrtshöhe aber 19,50 m beträgt. Auf der Osterschelde konnten wir noch einmal zum Abschluss sehr schön segeln und die Segel erst direkt in der Hafeneinfahrt bergen. Danach kam die weniger schöne Arbeit des Ausräumens und der Reinigung. Nun sie vorbereitet für den Verkauf.

Track von Faro in die Osterschelde
Dichter Nebel und Fischer ohne AIS am Cabo de São Vicente
Immer wieder Fischer auf Tuchfühlung
Spektakuläre Sonnenuntergänge

Jede Menge Delphine
Interaktionen und
spielerisch

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